Steht die medizinisch-psychologische Untersuchung MPU bevor, stellt sich bei den meisten Teilnehmern erhöhte Nervosität ein. Das ist nicht verwunderlich, immerhin weiß man im Vorfeld nie so wirklich genau, was hier auf einen zukommt. Genau dafür sind aber wir da, denn wir bringen im Folgenden einmal Licht ins Dunkle und zeigen dir, welche MPU Fragen in der Untersuchung auf dich warten und welche weiteren Hürden du meistern musst.
Unterschiede in der Prüfung: Keine identischen Fragebögen
Rund um die MPU Fragen, die oftmals auch als Idiotentest Fragen bezeichnet werden, ist es erst einmal wichtig zu wissen, dass diese keinem festen Muster folgen. Hier gibt es also keine vordefinierten Fragebögen, die immer mit den gleichen Fragen bestückt sind – zumindest nicht in der eigentlichen MPU. Im Vorfeld der Untersuchung werden aber durchaus Fragebögen beantwortet. Weitere Unterschiede in der Prüfung bzw. den Fragen der MPU resultieren natürlich aus den verschiedenen Gründen für eine MPU. Wer also beispielsweise eine MPU wegen Punkten in Flensburg machen muss, wird andere Fragen gestellt bekommen als ein Teilnehmer, der eine MPU wegen Drogen machen muss.
Los geht’s mit dem Fragebogen
Die ersten Fragen und Antworten warten in der MPU schon auf dich, bevor diese eigentlich begonnen hat. Den Anfang machen hier nämlich verschiedene Fragebögen, die im Rahmen der Anmeldung ausgefüllt werden müssen. Neben ein paar persönlichen Informationen werden hier in der Regel auch schon unterschiedliche Fragen zu den Regeln im Straßenverkehr gestellt. Aus welchen Bereichen diese stammen, zeigen wir dir im Folgenden:
- Gründe für den Führerscheinentzug
- Medikamenteneinnahmegewohnheiten
- Trinkgewohnheiten
- Drogenkonsum
- Mögliche Arztbesuche
- Das Fahrverhalten
Wer die Fragebögen ausgefüllt hat, wird im weiteren Verlauf zu einem Reaktionstest und medizinischen Untersuchungen gebeten. Im Anschluss daran steht schließlich das Gespräch mit dem Verkehrspsychologen auf dem Programm – und hier kommen dann die eigentlichen MPU Fragen ins Spiel.
MPU Fragen: Welche Fragen werden gestellt?
Wie schon erwähnt, entscheidet der Verkehrspsychologe individuell bei jedem Fall, welche Fragen gestellt werden. Damit du weiß, was das für dich in deiner jeweiligen Situation bedeutet, haben wir die unterschiedlichen Möglichkeiten und ein paar Fragen Beispiele hier einmal aufgeführt:
Fragen bei Alkohol
Solltest du aufgrund eines Alkoholvergehens im Straßenverkehr zur MPU geladen werden, musst du dich natürlich auch auf Fragen aus diesem Bereich einstellen. Im Detail musst du also zum Beispiel beantworten, warum du häufiger Alkohol trinkst und welche Auswirkungen dies auf dein Leben hat. Das Wichtigste ist in diesem Bereich, ehrliche Antworten zu liefern, denn nur so kannst du die Fragen hier auch richtig beantworten. Der Psychologe muss den Eindruck gewinnen, dass du deine Lebenssituation geändert hast.
Beispiele für Fragen bei Alkohol MPU
- Wie oft trinken Sie in der Woche?
- Warum sollte man im Straßenverkehr keinen Alkohol trinken?
- Welche Auswirkungen hat der Alkohol auf die eigen Lebenssituation
Fragen bei Drogen
Die Fragen bei Drogen im Straßenverkehr sind im Prinzip ähnlich zu den Fragen beim Alkoholkonsum. Auch hier musst du also darlegen können, wie sich deine Situation mittlerweile geändert hat oder warum du in der Vergangenheit Drogen konsumiert hast. Natürlich kann es auch sein, dass deine Lebensumstände hierfür gesorgt haben. Trifft das zu, solltest du natürlich auch darstellen können, in wie weit sich diese geändert haben. Genau wie beim Alkohol gilt auch hier: Mit ehrlichen Antworten fährst du am besten.
Beispiele für Fragen bei Drogen MPU
- Wie oft konsumieren Sie in der Woche Drogen?
- Welche Auswirkungen hat der Drogenkonsum auf das Verhalten im Straßenverkehr?
- Sind Sie regelmäßig unter Drogeneinfluss Auto gefahren?
Fragen bei Straftaten/ zu vielen Punkten
Auf schwierige Fragen in der MPU musst du dich auch dann einstellen, wenn du eine Straftat im Straßenverkehr begangen hast oder deinen Führerschein aufgrund zu vieler Punkte abgeben musstest. Hier liegt also ein Mangel in der Verhaltensweise vor, der vom Verkehrspsychologen ebenfalls kräftig hinterfragt wird. Es reicht hier nicht aus, zuzugeben, dass man einen Fehler gemacht hat – das ist ohnehin klar. Stattdessen musst du darlegen können, wie du aus diesem Fehler gelernt hast, welche Folgen dieser für dich hatte und warum ein derartiger Fehler (oder mehrere) nicht noch einmal vorkommen werden.
Beispiele für Fragen bei Verkehrsauffälligkeit
- Fällt es Ihnen generell schwer, sich an Regeln zu halten?
- Warum sind Regeln im Straßenverkehr wichtig?
- Welche Folgen hatte das Vergehen für Sie?
Fangfragen in der MPU
Es ist kein Geheimnis, dass zu den MPU Fragen auch ein paar Fangfragen gehören. Diese können problemlos als dumme MPU Fragen bezeichnet werden, bringen dem jeweiligen Psychologen aber eine ganze Menge Informationen. Klassiker sind zum Beispiel die Fragen nach der längsten Strecke, die jemals mit dem Auto zurückgelegt wurde oder die Frage danach, wie lange du deinen Führerschein bereits besitzt. Hierdurch prüft der Psychologe, wie gut du dich insgesamt mit dem Thema Straßenverkehr und deinem Führerschein beschäftigt hast. Du solltest also nicht zu lange überlegen, denn das zeugt eher von einer mangelnden Vorbereitung – und dementsprechend von einem mangelnden Interesse.
Fazit: Schriftliche Fragen und mündliche Fragen warten
Wer von TÜV Nord, Dekra und Co. zur MPU eingeladen wird, muss einige Hürden auf dem Weg zur Rückgabe des Führerscheins meistern. Eine klassische Frage ist natürlich die Frage: „Warum sind Sie heute hier?“ gleichzeitig werden im psychologischen Gespräch aber auch Hintergründe und Folgen eines möglichen Fehlverhaltens analysiert. Für dich bedeutet das, dass du dich möglichst intensiv auf die MPU vorbereiten solltest. Das zeugt zum einen von Interesse, sorgt aber zum anderen auch dafür, dass du besser abschneidest.