Die MPU ist mit einer ganzen Menge Stress, Zeit und Kosten verbunden. So musst du nicht nur verschiedene Termine wahrnehmen, sondern natürlich auch eine Reihe von Gebühren bezahlen. Das sind nur zwei der Gründe dafür, dass sich viele Menschen Gedanken darüber machen, ob sich die MPU umgehen lässt. Immerhin würden sich so die Nerven und Kosten sparen lassen und es könnte einfach so wieder am Steuer eines Fahrzeuges Platz genommen werden. Ob das aber tatsächlich so einfach funktioniert bzw. du den MPU Test umgehen kannst, verraten wir dir im Folgenden.
Wer muss überhaupt zum MPU Test?
Eine Einladung zum MPU Test ist in Deutschland immer mit einem vorherigen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung verbunden. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Trunkenheit am Steuer oder das Fahren unter Drogeneinfluss handeln. In diesem Fall wird der Führerschein entzogen und es muss mit Hilfe einer MPU nachgewiesen werden, dass du aus deinen Fehlern gelernt hast und dich künftig an die Regeln halten kannst.
Eingeladen wirst du zu diesem Test also nur, wenn du auffällig geworden bist. Verbunden ist die MPU allerdings mit einigen Kosten, da zum Beispiel eine MPU Beratung oder MPU Seminare besucht werden müssen, Haaranalysen durchgeführt werden oder du an Drogentests teilnehmen musst. Solltest du die MPU anschließend dann nicht erfolgreich bestehen, bekommst du deinen Führerschein auch nicht zurück. Es ist also durchaus verständlich, sich damit zu beschäftigen, ob sich der MPU Test umgehen lässt.
MPU umgehen in Deutschland: Welche Möglichkeiten habe ich?
Es kursieren immer wieder Gerüchte darüber, wie genau sich in Deutschland der MPU Test umgehen lässt. Einige Menschen sind der Meinung, sie könnten die MPU umgehen durch Namensänderung oder die MPU durch Ummeldung umgehen. Das ist allerdings beides falsch. Im Prinzip gibt es in der Bundesrepublik nur eine Möglichkeit, wie sich die MPU umgehen lässt: Durch warten. Es ist nämlich tatsächlich so, dass eine Art MPU Verjährung in Deutschland festgelegt wurde. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um den Zeitraum, der bis zur Löschung deiner Einträge im Verkehrszentralregister vergeht. Was du dazu wissen musst, siehst du hier:
- MPU kann durch Wartezeit von 15 Jahren umgangen werden
- Während dieser Zeit darfst du nicht im Straßenverkehr auffällig werden
- Im Anschluss ist eine erneute Fahrprüfung notwendig
Eine MPU umgehen Deutschland ist also nur möglich, wenn du einen Zeitraum von rund 15 Jahren abwartest. Dieser teilt sich erst einmal in eine bis zu fünf Jahre dauernde Wartezeit, ehe die eigentliche Frist von zehn Jahren startet. Während dieser Zeit darfst du im Straßenverkehr natürlich nicht auffällig werden und nicht einmal bei einer roten Ampel über die Straße gehen. Darüber hinaus solltest du wissen, dass du im Anschluss an die Frist noch einmal Fahrstunden und theoretische Stunden nehmen musst. Ausgestellt wird dir der Führerschein nämlich erst dann wieder, wenn du auch eine Führerscheinprüfung erfolgreich bestanden hast. Nach so langer Zeit durchaus verständlich.
MPU umgehen: EU Führerschein als Stichwort
Tatsächlich hat der Gesetzgeber rund um die MPU in Deutschland noch eine kleine Gesetzeslücke offengelassen, welche mit dem EU Führerschein zu tun hat. Seit 2012 sind die Führerscheine aus dem europäischen Ausland auch in Deutschland gültig. Da hier in der Regel keine MPU angeordnet wird, kann dir diese auch nicht als Strafe auferlegt werden. Du könntest also einen EU Führerschein in einem EU-Ausland beantragen und damit anschließend in Deutschland fahren. Hierfür gelten allerdings gewisse Voraussetzungen und Regelungen:
- Fester Wohnsitz für mindestens 185 Tage im Jahr
- Einhaltung der nationalen Gesetze
- Mindestalter zum Erhalt des Führerscheins erreicht
- Keine Sperrfrist zum Zeitpunkt der Neuerteilung
Die wohl größte Hürde dürfte darin liegen, einen Wohnsitz für 185 Tage im Jahr im Ausland nachweisen zu können. Wer diesen aber besitzt, hat recht gute Chancen darauf, auf diese Art und Weise in Deutschland die MPU umgehen zu können. Allerdings: Solltest du keinen festen Wohnsitz in den EU-Ländern besitzen und dir einen falschen Führerschein ausstellen lassen, gilt dieser als gefälscht und zieht natürlich enorme Strafen nach sich.
MPU Anordnung umgehen: Von illegalen Methoden sollte abgesehen werden
Grundsätzlich ist natürlich nicht dazu zu raten, irgendwelche illegalen Methoden für das Umgehen der MPU in Anspruch zu nehmen. Gerade in Osteuropa hat sich zum Beispiel ein großer Markt von Unternehmen gebildet, die ihren Kunden versprechen, einen festen Wohnsitz zu vermitteln und so die Wartezeit deutlich zu verkürzen. Hierbei handelt es sich allerdings um unseriöse Angebote, die nicht in Anspruch genommen werden sollten. Ebenso wenig solltest du gefälschte Gutachten erwerben oder gar versuchen, deinen Prüfer zu bestechen. Das wird auf keinen Fall zum Erfolg führen, bringt dir aber im Nachhinein noch einmal eine riesengroße Portion Ärger.
Die MPU umgehen mit Anwalt ist in Deutschland übrigens ebenfalls nicht zu empfehlen. Ein Prozess wird die ganze Sache in der Länge noch einmal deutlich hinauszögern und du musst am Ende noch länger auf deinen Führerschein warten als ohnehin schon. Wirklich große Erfolgsaussichten hast du mit dem Weg vor das Gericht ebenfalls nicht, denn du musst Fehler im Prüfverfahren nachweisen können – und das ist enorm schwer. Diese Kosten und die zusätzliche Wartezeit können also auch in diesem Fall eingespart werden.
Fazit: MPU umgehen ist möglich, lohnt sich aber nicht
Es klingt ironisch, aber wer in Deutschland nicht an einer MPU teilnehmen möchte, der kann diese tatsächlich umgehen. Zwar helfen hier kein Umzug oder die Klage mit einem Anwalt, dafür aber das Abwarten. Wer also rund 15 Jahre seiner Zeit aufbringen kann, kann die MPU umgehen und nach dieser Wartezeit seinen Führerschein noch einmal neu beantragen. Ist das attraktiv? Sicherlich nicht. Aus diesem Grund ist es generell nicht zu empfehlen, zu versuchen, die MPU Prüfung zu umgehen.
Stattdessen solltest du die Ausgangslage für dich akzeptieren und gleichzeitig als Chance erkennen. Gehst du richtig an die Sache heran und arbeitest deine Fehler auf, ist die Teilnahme an der MPU also die deutlich bequemere Variante. Vorausgesetzt wird dabei allerdings, dass du dich tatsächlich intensiv auf deine Prüfung vorbereitest. Sicherlich gut zu wissen ist dabei, dass du sogar ohne Wartezeit einen neuen Versuch starten kannst, wenn du bei deiner ersten Teilnahme nicht erfolgreich gewesen bist. Selbst bei einem schwachen ersten Abschneiden ist hier also noch lange nichts verloren.