Wer zur MPU gebeten wird, befindet sich in einer heiklen Lage. Die gute Nachricht ist allerdings, dass der Gesetzgeber den Teilnehmern unter bestimmten Umständen auch dann den Weg zurück zum Führerschein ermöglicht, wenn in der MPU kein zu 100 Prozent überzeugender Eindruck hinterlassen wurde. Der Weg führt dann über eine sogenannte Nachschulung, die in diesem Zusammenhang auch als MPU Anschluss-Nachschulung bezeichnet werden kann. Was es hiermit genau auf sich hat, welche Kosten auf dich zukommen und was du sonst noch wissen musst, zeigen wir dir im Folgenden.
Wer muss zur Nachschulung?
Weshalb Verkehrsteilnehmer zu einer Nachschulung gebeten werden, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Fahranfänger zum Beispiel müssen an einer Nachschulung teilnehmen, wenn sie innerhalb der Probezeit zu viele Punkte gesammelt haben – zum Beispiel durch überhöhte Geschwindigkeit. In diesem Fall geht die Nachschulung in der Regel mit einer Probezeitverlängerung einher.
Zusätzlich dazu kann aber auch eine Anschluss-Nachschulung durchgeführt werden, die im Anschluss an eine MPU durchlaufen werden muss. Möglich ist dies dann, wenn die Prüfer zwar positive Tendenzen erkennen, aber noch nicht komplett vom Wandel der Teilnehmer überzeugt sin. Wichtig zu wissen ist für dich: Eine derartige Nachschulung kann nur im Rahmen einer Alkohol MPU oder Drogen MPU durchlaufen werden.
Ablauf und Kosten der Nachschulung nach MPU
Generell ist es rund um die MPU recht einfach: Wer gute Leistungen zeigt, besteht. Wer keine guten Leistungen zeigt, fällt durch und muss die MPU wiederholen. Solltest du immerhin positive Tendenzen aufweisen, wirst du möglicherweise zur Nachschulung nach MPU gebeten. In diesem Fall nimmst du gemeinsam mit bis zu zwölf anderen Teilnehmern an einer Gesprächsgruppe teil, die das Ziel verfolgt, die Verhaltensregeln im Straßenverkehr zu erarbeiten und so zu einer Änderung des eigenen Verhaltens beizutragen. In der Regel finden diese Nachschulungen an drei bis vier Terminen statt und dauern insgesamt zwischen zwölf und 16 Stunden. Wichtig für dich zu wissen: Du musst an allen Terminen anwesend sein, ansonsten bestehst du die Nachschulung nicht.
Hinsichtlich der Nachschulung Kosten lässt sich erwähnen, dass diese in der Regel bei rund 400 Euro liegen. Es kann allerdings Abweichungen geben, da diese Kosten nicht fest vorgeschrieben sind. Wer zum Beispiel vom Beruf stark eingenommen wird und nur am Wochenende an den Kursen teilnehmen kann, muss mit etwas höheren Kosten rechnen.
Wo kann die Nachschulung gemacht werden?
Grundsätzlich gibt es keine Vorgabe für eine bestimmte Stelle, an der du die Nachschulung erledigen musst. Allerdings seht der Gesetzgeber vor, dass es sich um eine durch das Bundesamt für Straßenwesen (BASt) akkreditierte Stelle handeln muss. Aber keine Sorge: Innerhalb deiner näheren Umgebung sollten sich mühelos Fahrschulen oder andere Anbieter aufspüren lassen, bei denen du deine Nachschulung erledigen kannst.
Fazit: Nachschulung als Zusatz-Chance sehen
Genau wie bei einer MPU, halten sich die Glücksgefühle auch bei der Teilnahme an einer Nachschulung in Grenzen. Wer diese im Anschluss an eine MPU durchlaufen muss, hat aber immerhin schon einen großen Teil auf dem Weg zurück zum Führerschein hinter sich gebracht. Wichtig ist bei der Nachschulung vor allem, dass du hier an allen Terminen anwesend bist. Das wird sicherlich das eine oder andere Mal „nervig“ sein, ist auf dem Weg zurück hinter das Steuer aber absolute Pflicht. Bedenken solltest du dabei auch, dass die Teilnahme an einer Nachschulung beachtliche Kosten von rund 400 Euro mit sich bringt. Verpasst du einen Termin, müssen diese Kosten bei einem weiteren Anlauf natürlich noch einmal gezahlt werden.